Er geht immer der Sonne entgegen
Auf der Flucht vor dem Regen
Er bleibt in Bewegung, auch wenn sie nachts nicht scheint
Egal wie kalt, egal wie weit
Seine Beine ihn tragen, vielleicht holt er sie ein
Der Sonne entgegen
Auf der Flucht vor dem Regen
Bleib in Bewegung, auch wenn sie nachts nicht scheint
Egal wie kalt, egal wie weit deine Beine dich tragen
Vielleicht holst du sie ein
Der Gecko windet sich als Tätowierung über Haut und Muskeln, die Wirbelsäule entlang, den flexiblen Körper gebogen und das hungrige Maul weit aufgesperrt. Im frühen Morgen, kurz nach Sonnenaufgang, steht Aithne neben dem Bett und genießt diesen Anblick in Ruhe und Frieden. Ausnahmsweise keine Diskussion, kein „Nerv nich!“ kein „Halt die Fresse“ und kein „Ich will sauf'n und meine Ruhe!“.
8 Jan 2015
4 Jan 2015
Das Lied von Löwenstein
Am fernen Horizont kündigt sich bereits das Zwielicht des bevorstehenden Tages an. Die kurze Zeitspanne, in der Tageslicht die Stadt erhellt, ohne das die Sonne sich aus dem Meer erhoben hat. In diesem noch sehr dunklen grau-in-grau schlurft eine kleine Person in knallbunten, schlecht passenden Kleidern, unmotiviert über die immer noch baufällige Brücke der Deverol Insel und wendet sich auf der anderen Seite angekommen nach rechts. Sie wählt den langen Weg in Richtung Löwentor, durch das Fort, dessen Pforten sich so früh am Morgen längst wieder geöffnet haben und indem bereits der erste Appell gebrüllt wird.
Nur noch wenige kennen sie hier und man grüßt sie dennoch mit frechen Hinweisen auf einen lang zurückliegenden Vorfall, bei dem sie es wagte, einfach die Mauern zu erklettern, als man sie zwar auf der einen Seite einließ – aber um des Spaßes willen auf der anderen nicht mehr hinaus lassen wollte. Zwei der damals fünf beteiligten Gardisten leben noch und erinnern sich gern mit einer Löwensteiner Bürgerin an eine unbeschwertere Zeit. An ihre Flinkheit, den greifenden Händen zu entgehen, an die Geschicktheit die scheinbar glatte Mauer zu erklimmen – und auf der anderen Seite hinunter zu klettern, ohne sich zu verletzen.
Nur noch wenige kennen sie hier und man grüßt sie dennoch mit frechen Hinweisen auf einen lang zurückliegenden Vorfall, bei dem sie es wagte, einfach die Mauern zu erklettern, als man sie zwar auf der einen Seite einließ – aber um des Spaßes willen auf der anderen nicht mehr hinaus lassen wollte. Zwei der damals fünf beteiligten Gardisten leben noch und erinnern sich gern mit einer Löwensteiner Bürgerin an eine unbeschwertere Zeit. An ihre Flinkheit, den greifenden Händen zu entgehen, an die Geschicktheit die scheinbar glatte Mauer zu erklimmen – und auf der anderen Seite hinunter zu klettern, ohne sich zu verletzen.
2 Dec 2013
Heiße Schokolade
„Nich‘ so schnell, Mama!“
Hastig platziert die Sechsjährige ihren nächsten Schritt. Die glatten Sohlen der roten Lacklederschühchen lassen sie auf den alten Stufen der Wendeltreppe ausrutschen und sie landet schmerzhaft auf ihrem Hinterteil. Schon wieder.
„Was machst du denn? Tante Erica wartet!“
„Mein Mantel ist schmutzig!“
Von der Mutter wieder auf die Füße gestellt, richtet die Kleine erst ihre blonden Locken, die heute von einer roten Schleife aus dem Gesicht gehalten werden, dann klopft sie den – ebenfalls roten – Mantel an ihrer Hinterseite sauber und blitzt die ältere Frau mit purem Vorwurf in den Augen an.
„Wenn du denkst, dass ich wie ein Straßenmädchen zu Tante - …. Aaah!
Hastig platziert die Sechsjährige ihren nächsten Schritt. Die glatten Sohlen der roten Lacklederschühchen lassen sie auf den alten Stufen der Wendeltreppe ausrutschen und sie landet schmerzhaft auf ihrem Hinterteil. Schon wieder.
„Was machst du denn? Tante Erica wartet!“
„Mein Mantel ist schmutzig!“
Von der Mutter wieder auf die Füße gestellt, richtet die Kleine erst ihre blonden Locken, die heute von einer roten Schleife aus dem Gesicht gehalten werden, dann klopft sie den – ebenfalls roten – Mantel an ihrer Hinterseite sauber und blitzt die ältere Frau mit purem Vorwurf in den Augen an.
„Wenn du denkst, dass ich wie ein Straßenmädchen zu Tante - …. Aaah!
31 Jan 2013
Frau Schneider und die Handwerker (7)
Dieselbe Nacht
Weit nach Mitternacht
Der Schmied
Die gleichermaßen gespenstische wie zauberhafte Stille einer Winternacht liegt auf der Landschaft.
Elisabeth sieht sich um. Sie trägt ihren Pyjama, friert aber nicht. Wenn sie die Hand ausstreckt, landen die dicken Schneeflocken tanzend auf ihrer warmen Hand und schmelzen. Sie wischt die feuchte Hand an der dünnen Baumwollhose ab und stapft barfuß durch den tiefen Schnee. Ihre Füße wirken rosig, verglichen mit dem reinen Weiß, in das sie einsinken.
Weit nach Mitternacht
Der Schmied
Die gleichermaßen gespenstische wie zauberhafte Stille einer Winternacht liegt auf der Landschaft.
Elisabeth sieht sich um. Sie trägt ihren Pyjama, friert aber nicht. Wenn sie die Hand ausstreckt, landen die dicken Schneeflocken tanzend auf ihrer warmen Hand und schmelzen. Sie wischt die feuchte Hand an der dünnen Baumwollhose ab und stapft barfuß durch den tiefen Schnee. Ihre Füße wirken rosig, verglichen mit dem reinen Weiß, in das sie einsinken.
Frau Schneider und die Handwerker (6)
12 Tage nach dem Vorfall
Frühabends
Der Klempner
„Is‘ doch egal! Stimmt vielleich‘ gar nich‘. Is‘ sicher Klempner…. und wenn’er Klempner is‘! Is‘ auch nur’n Mann.“
Keira Callahans Worte rufen sich ihr ins Gedächtnis, als sie im Büro ihrer Vaters an seinem Computer sitzt und eilig ein paar Emails durchgeht. Auf der anderen Seite des Tisches sitzt Jacob Bale, lässig in den Stuhl gefläzt, mit dem er kippelt und auf zwei Beinen balanciert. Elisabeth würde lächeln, bei der Erinnerung, nur hat sie das Gefühl vergessen zu haben wie es geht.
Frühabends
Der Klempner
„Is‘ doch egal! Stimmt vielleich‘ gar nich‘. Is‘ sicher Klempner…. und wenn’er Klempner is‘! Is‘ auch nur’n Mann.“
Keira Callahans Worte rufen sich ihr ins Gedächtnis, als sie im Büro ihrer Vaters an seinem Computer sitzt und eilig ein paar Emails durchgeht. Auf der anderen Seite des Tisches sitzt Jacob Bale, lässig in den Stuhl gefläzt, mit dem er kippelt und auf zwei Beinen balanciert. Elisabeth würde lächeln, bei der Erinnerung, nur hat sie das Gefühl vergessen zu haben wie es geht.
28 Jan 2013
Frau Schneider und die Handwerker (5)
Eine Woche nach dem Vorfall
Frühmorgens
Elisabeth sitzt in Unterwäsche auf der Bettkante in ihrem Hotelzimmer. Langsam zieht sie einen seidenen Strumpf über das linke Bein, über das Knie, bis zum Oberschenkel. Sie streicht sachte mit den Fingerspitzen am Bein entlang, streckt es aus und prüft den Sitz.
Sieht gut aus….
Frühmorgens
Elisabeth sitzt in Unterwäsche auf der Bettkante in ihrem Hotelzimmer. Langsam zieht sie einen seidenen Strumpf über das linke Bein, über das Knie, bis zum Oberschenkel. Sie streicht sachte mit den Fingerspitzen am Bein entlang, streckt es aus und prüft den Sitz.
Sieht gut aus….
26 Jan 2013
Frau Schneider und die Handwerker (4)
Tag zwei
nachmittags
Dr. Thierbach steht neben der Tochter des Patienten am Sichtfenster zu seinem Zimmer. Sie klärt sie gerade über seinen Zustand auf, dann schweigen beide lang, ehe die Ärztin die Stille unterbricht.
„Sie sehen müde aus und sollten sich ausruhen. Wir kümmern uns um ihren Vater und halten sie auf dem Laufenden.”
nachmittags
Dr. Thierbach steht neben der Tochter des Patienten am Sichtfenster zu seinem Zimmer. Sie klärt sie gerade über seinen Zustand auf, dann schweigen beide lang, ehe die Ärztin die Stille unterbricht.
„Sie sehen müde aus und sollten sich ausruhen. Wir kümmern uns um ihren Vater und halten sie auf dem Laufenden.”
20 Jan 2013
Frau Schneider und die Handwerker (2)
Berichterstattung, templerintern
Hausmitteilung in allen Hauptquartieren
jedem Mitglied des Ordens zugänglich
Wir möchten sie darüber informieren, dass am gestrigen Abend an einem deutschen Großstadtbahnhof wieder ein Bombenanschlag verübt wurde.
Dem Sprengsatz sind drei Mitglieder einer unserer ältesten Familien zu Opfer gefallen. Es handelt sich hierbei um die deutschstämmige Familie Schneider mit Sitz in Stuttgart.
Bisher ist unklar, ob es sich dabei um einen Zufall handelt, oder ob der Anschlag gezielt gegen uns gerichtet war.
Bitte achten sie verstärkt auf ihre Umgebung, haben sie ein wachsames Auge auf jene von uns, die als interessante Ziele gelten könnten.
Verwandte und Bekannte der Familie richten sich bitte direkt an die hiesige Kontaktperson der Firma.
(für London: Mr. Joshua Black)
Hausmitteilung in allen Hauptquartieren
jedem Mitglied des Ordens zugänglich
Wir möchten sie darüber informieren, dass am gestrigen Abend an einem deutschen Großstadtbahnhof wieder ein Bombenanschlag verübt wurde.
Dem Sprengsatz sind drei Mitglieder einer unserer ältesten Familien zu Opfer gefallen. Es handelt sich hierbei um die deutschstämmige Familie Schneider mit Sitz in Stuttgart.
Bisher ist unklar, ob es sich dabei um einen Zufall handelt, oder ob der Anschlag gezielt gegen uns gerichtet war.
Bitte achten sie verstärkt auf ihre Umgebung, haben sie ein wachsames Auge auf jene von uns, die als interessante Ziele gelten könnten.
Verwandte und Bekannte der Familie richten sich bitte direkt an die hiesige Kontaktperson der Firma.
(für London: Mr. Joshua Black)
19 Jan 2013
Frau Schneider und die Handwerker (1)
(Deutsche Nachrichtenerstattung, ca. 19:30 Uhr Ortszeit)
+++ breaking news +++
Bombenanschlag im Stuttgarter Hauptbahnhof
Heute, am frühen Abend, ist am Stuttgarter Hauptbahnhof ein Sprengsatz in einer abgestellten Reisetasche explodiert. Drei Menschen, davon eine Frau, wurden lebensgefährlich verletzt, zwei Ersthelfer vor Ort erlitten leichte Verbrennungen.
Polizei und DB Sicherheit haben zu dem verdächtigen Gepäckstück noch keine Stellung bezogen. Eine Augenzeugin gibt an, die Tasche an der Explosionsstelle länger einsam stehen gesehen zu haben. Ob der Anschlag mit dem im Bonn zu verbinden ist, oder den Gegnern des Bahnprojektes „Stuttgart 21“ zugeordnet werden kann, ist bisher unklar.
+++ breaking news ende +++
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