16 Apr 2009

Teresa Nachtstahl

Teresa auf den ersten Blick:
Sie zählt höchstens 21 Sommer und ist ungefähr 1,80m groß und hat streichholzkurzes, schwarzes Haar, das in ihrem Leben noch keinen Kamm gesehen zu haben scheint. Quer über den linken Wangenknochen zieht sich eine Narbe. Ihre Augen sind so hell, dass man sich streiten kann, ob sie nun blau oder grau sind. Bei ihrer Größe ist sie nicht mehr als schlank zu bezeichnen, unterernährt trifft es eher. Ihr Gesicht ist häufig schmutzig und sie achtet nicht sehr auf ihre Kleidung, dementsprechend abgetragen und ungepflegt wirkt sie. In letzter Zeit scheint sie dunkle Farben, vornehmlich schwarz, zu bevorzugen und hat vielleicht einen Schneider überfallen. In ihrer Art wirkt Teresa auf Fremde mundfaul, abweisend und dumm.

Nachfolgend Information, die nicht unbedingt jedem zur Verfügung steht:
Teresa stammt aus Gondor, soviel hört man ihr an, wenn Sie den Mund aufmacht. Woher genau, das
scheint ihr Geheimnis zu bleiben. Es kann natürlich auch sein, dass es einfach niemanden interessiert.
Sie ist als Tochter einer Hure in einem Bordell aufgewachsen und hat das "Familiengeschäft" dementsprechend bereits in (viel zu) jungen Jahren mit betrieben. Daher rührt ihre Erfahrung im Umgang mit Männern - sie kennt sie, kann sie einschätzen und macht sich diese Art der Menschenkenntnis hin und wieder auf eine intelligente Art und Weise zu nutze, die man dem Straßenmädchen nicht zutrauen würde. Vor allem, weil man ihr in absolut keinster Weise mehr ansieht, wie sie in der Vergangenheit ihren Lebensunterhalt bestritten hat. Vielleicht mag es auch daran liegen, dass sie Kontakt zu anderen Frauen nach Möglichkeit vermeidet. Männer erscheinen ihr unkomplizierter. Ob sie eventuell eine geringschätzende Meinung über das eigene Geschlecht haben könnte, ist nicht bekannt.

Sie ist keine auffällige Frau, wer ihr begegnet, stempelt sie sogleich als Straßengöre ab. Ein Eindruck, den sie bewusst erwecken will.
Freunde scheint sie keine zu haben. Hin und wieder sieht man sie in männlicher Begleitung im tänzelnden Pony oder dasselbige mit jener verlassend. Dabei scheint es sich auf zwei verschiedene Männer zu begrenzen. Zu wem sie gehört und in welcher Beziehung sie zu den Beiden steht, ist schwer fest zu setzen, da sie sich in ihrer Launenhaftigkeit mit beiden entweder leidenschaftliche Wortgefechte liefert oder ihnen farbenfrohe Flüche an den Kopf wirft, oder eben auch mal ruhig und gesittet ein eher vertraut anmutendes Gespräch führt.

Teresa scheint Beleidigungen und Anschuldigungen gegenüber unempfindlich, quittiert das meiste mit einem amüsierten Grinsen. Ob Hure, Straßenköter, hässlich, dünn, dumm, unfähig, wertlos, armselig – sie hat alles schon einmal gehört. Dabei bleibt unsicher, ob sie ein entsprechend gefestigtes Selbstvertrauen hat oder dem Ganzen im Stillen beipflichtet.
Manchmal sieht man sie am Briefkasten stehen, ein Schreiben in der Hand – und es verkehrt herum haltend verständnislos anstarrend. Dabei dauert es nie lange, bis das entsprechende Schriftstück von ihr in Fetzen gerissen wird oder dem Flammen des nächstgelegenen Feuers zu Opfer fällt. Sie kann also nicht Lesen und ist demzufolge ebenso wenig des Schreibens mächtig.
Stattdessen bittet sie in seltenen Fällen den Wirt des tänzelnden Ponys oder einen Straßenjungen, wenn sie das nötige Silber dazu übrig hat, als Botschaft einen roten Apfel zu übergeben. Diese Äpfel sind in den seltensten Fällen ehrlich erstanden und entstammen immer der Küche des braven Hinz, dem Koch des tänzelnden Ponys.

Es scheint schwierig sich mit ihr zu unterhalten. Sie ist entweder unruhig und hibbelig oder verschlossen und beinahe lethargisch. Mit einem Krug Bier lassen sich ihre Lebensgeister jedoch immer wecken, wie sich recht häufig im Schankraum des tänzelnden Ponys beobachten lässt. Vermutlich würde sie für einen Krug Bier sogar ihrem ärgsten Feind folgen. Der Gerstensaft ist das einzige zuverlässige Mittel, Teresa ein strahlendes Lächeln auf die Lippen und in die Augen zu zaubern.

In letzter Zeit trägt sie zwei Dolche an den schmalen Hüften. Sie wirken deplaziert an der dünnen Gestalt. Woher die Fähigkeit stammt, diese einzusetzen, verschweigt sie stur. Sie ist jedoch schnell dabei, wenn es darum geht, sich mit den scharfen Klingen zur Wehr zur setzen oder sich schlicht damit in Schwierigkeiten zu bringen.
Überhaupt scheint Teresa, gerade in den letzten Wochen, den Ärger anzuziehen wie ein Magnet, als würde sie stets darauf aus sein, das eigene Schicksal heraus zu fordern. Provokant und streitlustig begegnet sie jedem, der sich ihr überlegen fühlt – wobei die meisten es natürlich auch sind.
Es bleibt abzuwarten, wie lange sie diese Lebensart überlebt.
Sie pflegt insgeheim ein Motto, welches sie von der Person übernommen hat, die sie an den Dolchen ausbildete. Dieses Motto hat bisher noch niemand von ihr gehört.
Ein Schwert ist eine Aussage.
Ein Messer ist eine Drohung.
Ein Dolch ist ein Versprechen.

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