2 Jul 2010

Nachtwind (Teresa): Vergangenheit

Dol Amroth, vor 5 oder mehr Jahren

In der kleinen Kammer ist es stickig und eng. Auf dem Bett – welches neben einer Truhe das einzige Möbelstück in der kleinen Kammer darstellt – sitzt eine mädchenhafte Teresa im Alter von allerhöchstens 15 Sommern. Sie trägt ihr Haar noch lang, die kleine Narbe im Gesicht existiert noch nicht und sie ist zwar schlank, wirkt jedoch weitaus wohlgenährter, als man sie Jahre später im Breeland kennen wird.

27 Jun 2010

Nachtwind (Teresa): Unerreichbar

Sieben Tage ist es her, dass mir verboten wurde, mich dir zu nähern. Sieben Tage habe ich mich daran gehalten – Doch nachts war ich bei dir.
Heute ist die achte Nacht. Wieder bist du früh aufgestanden, zu früh. So früh, wie ich es von dir nicht kenne. Gerade als sich das erste Morgengrau erahnen lässt, verlässt du das Haus. In den Tagen zuvor hast du zumindest die ersten Sonnenstrahlen abgewartet. Warum nicht heute?
Hast du mich bemerkt?

5 Jun 2010

Nachtwind (Teresa): Freiheit

„Was ist gut für dich, hm?“
„Meinen Eid und mein Erbe erfüllen.“

So will ich nicht enden.

Das, was das Mädchen als „Bindung“ bezeichnete, habe ich nie als Eid angesehen.

25 May 2010

Nachtwind (Teresa): Nur ein Traum

Teresa findet sich in Krähenhöhe wieder. Sie steht unweit des Siedlungstores, blickt die Straße entlang. Sie ist verwirrt, weil sie nicht weiß wie und vor allem WARUM sie hierher kam. Als sie sich abwenden will, versagen ihre Füße ihren Dienst. Ihr Körper will bleiben, hier, an dieser Stelle. Sie versucht es mehrmals, jedesmal ohne Erfolg.
In schlechten Träumen, so weiß sie, funktioniert häufig das Gegenteil dessen, was man zu tun wünscht.

21 May 2010

Nachtwind (Teresa): Gedanken, vor dem Einschlafen

Wie er mich angesehen hat, als sähe er mich zum allerersten Mal in seinem Leben, mit dem Wissen um die Liebe in seinem Herzen. Sein Blick war gleichsam unerträglich und eine Wohltat. Ich konnte fühlen, wie er über mich glitt, wo er verharrte. Zunächst heiß und schneidend, schmerzhaft. Dann wohlige Wärme hinterlassend, befreiend.
Seine Augen sind das Fenster zu seiner Seele.

19 May 2010

Nachtwind (Teresa): Finden

Nichts ändert sich.
Ein Mann aus der verlassenen Herberge feiert mit ihr. Das zumindest ist der Plan.
Er nimmt sie mit in sein Haus, sie steigen in einen Badezuber. Teresa hat ihre Mühe damit, ihren Rausch der Eindringlichkeit seiner Fragen anzupassen. Glücklicherweise ist auch er nur ein Mann und lässt sich von einem nassen Frauenkörper schnell ablenken. Der Branntwein im Blut tut in Kombination zum heißen Badewasser sein übriges.

14 May 2010

Nachtwind (Teresa): Verschwinden

So schnell es ihr möglich ist läuft Teresa durch Bree. Tränen laufen ihre blassen Wangen herab, sie schluchzt beim Laufen, wobei ihr die Luft ausgeht. Trotzdem gönnt sie sich keine Ruhe und eilt dem Südtor entgegen und hinaus aus der Stadt. Mit brennenden Lungen und schmerzendem Herzen.Das Schlimmste, was ihr hätte passieren können, war passiert.

29 Apr 2010

Nachtwind (Teresa): Wege


„Zwei Blinde, die hoffen einen Weg zu finden, den sie nicht sehen können.“
„Ich kenne den Weg.“
„Aber ihr geht ihn nicht.“
„Stimmt.“
„Warum nicht?“

25 Apr 2010

Nachtwind (Teresa): Fünf Phasen


Erste Phase

Ein Jahr geht vorbei. Für die Frau mit den Dolchen bringt ein ganzes Jahr ein ganzes Leben zu seinem Ende. Eine Liebe kommt, wird nicht erwidert und geht. Ein Meister findet sie, prüft sie, tötet sie. So zumindest hätte es enden sollen, findet sie. So wäre es richtig gewesen.